ERP-Systeme im SaaS-Modell

Im Kontext von ERP-Systemen werden diese immer häufiger als SaaS angeboten. Was es damit auf sich hat und welche Vorteile dieses Modell mit sich bringt, lesen Sie hier.

Klassischerweise haben Unternehmen eine ERP-Software vom Anbieter erworben und diese auf den hauseigenen Servern installiert. Heute gibt es neben diesem Modell noch viele weitere um in den Genuss einer ganzheitlichen ERP-Software zu kommen. Allen voran das SaaS-Modell entwickelte sich in den letzten Jahren zu einer echten Alternative für viele Unternehmen.

Was genau die Vorteile dieses Modells sind, für wen sich das Modell besonders lohnt und warum viele ERP-Anbieter derzeit planen komplett auf diese Form umzusteigen, klären wir im folgenden Artikel einmal genauer. Zuvor jedoch werfen wir noch einen Blick auf das SaaS-Modell selbst und zeigen, was es genau damit auf sich hat.

Was ist SaaS? – Eine Definition

Software-as-a-Service beschreibt ein Lizenzmodell, bei dem eine Anwendung, sowie Speicher- und Rechendienstleistungen von einem Anbieter gemietet werden. Über das Internet erhalten Anwender Zugang zur Software und können diese, gegen eine meist monatliche Gebühr nutzen. Im Kontext von ERP-Software bedeutet dies, dass man einen Lizenzvertrag mit dem Anbieter schließt, indem der Funktionsumfang und die Nutzeranzahl, sowie die Speicherleistung festgelegt ist und kann dann das System online nutzen.

Eigene Server werden damit obsolet und man kann vergleichsweise schnell mit der Software arbeiten. Beim klassischen On-Premises-Modell wird die Software vom Anbieter in Gänze gekauft und muss dann auf den hauseigenen Servern installiert werden. Der Vorteil dieses Modells, man kann die Software frei nach eigenen belangen anpassen, da man mit dieser auch Zugang zum Quellcode erhält.

Das ist beim SaaS-Modell zwar anders, doch bieten ERP-Hersteller auch hier diverse individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Dazu muss dann auch keine Anpassung im Quellcode vorgenommen werden, was es für viele Unternehmen deutlich einfacher macht die Software zu individualisieren.

Vorteile des SaaS-Modells

Werfen wir einen Blick auf ein paar der wesentlichsten Vorteile einer ERP-Software im SaaS-Modell und stellen diese den klassischen Implementierungsformen gegenüber. Dabei soll deutlich werden, warum SaaS auch für den Hersteller der ERP-Software langfristig das attraktive Modell ist.

Geringe Anfangsinvestitionen

Gerade für KMU stellt die Implementierung einer ERP-Software und die damit verbundenen Kosten eine echte Hürde dar. Software-as-a-Service umgeht diese hohen Anfangsinvestitionen und verteilt die Kosten auf eine monatliche Lizenzgebühr, bei der man letztlich nur für all jene Leistungen und Funktionen zahlt, die auch wirklich benötigt werden.

Flexibel bei Wachstum oder Änderungen

Wächst das Unternehmen, was gerade bei Startups schnell der Fall sein kann, können einfach weitere Lizenzen hinzugebucht werden. Gleiches gilt für den Funktionsumfang. Sollte sich das Geschäftsfeld ausweiten, so können nachträglich weitere Funktionen freigeschaltet werden. Das macht das SaaS-Modell letztlich so flexibel und gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen so attraktiv.

Keine eigene IT-Infrastruktur notwendig

Ein weiterer Vorteil des SaaS-Modells besteht darin, dass es keiner eigenen Server und Netzwerke im Unternehmen bedarf. Die Daten werden einfach in einer Cloud des Betreibers bzw. des Cloud-Anbieters gespeichert und hier gespeichert. So spart man sich nicht nur die Server, sondern auch deren Wartung und Instandhaltung.

Datenschutz

Auch wenn es vielen Unternehmen Unbehagen bereitet ihre Daten auf Servern Dritter außerhalb der eigenen Unternehmensmauern zu speichern, kann dies gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen die Cloud die deutlich bessere Variante sein. Die Datenschutzmaßnahmen der großen Cloud-Anbieter übersteigen die eigenen Bemühungen bei Weitem. Daher sollte man sich aus datenschutzrechtlicher Sicht nicht irrationalen Vorurteilen hingeben. Viele ERP-Systeme werden zudem in Rechenzentren im Inland betrieben. So kann Sorge dafür getragen werden, dass man den hiesigen Gesetzen entspricht.

Wartung, Instandhaltung und Weiterentwicklung

In Sachen Wartung und Instandhaltung hat ERP-Software aus der Cloud klar die Nase vorn. Man ist nicht länger selbst dafür verantwortlich, sondern der Anbieter kümmert sich um regelmäßige Updates und Bugfixes. Auch entwickelt der Anbieter das System regelmäßig weiter um dieses auch für andere Kunden attraktiv zu halten. Sollte das System dennoch einmal an den Punkt kommen, wo dieses nicht mehr den eigenen Ansprüchen gerecht wird, kann einfacher gewechselt werden, da keine hohen Anfangsinvestitionen abzuschreiben sind.

Attraktiv für Kunden und Hersteller

Hersteller der ERP-Systeme können durch das SaaS-Modell noch näher an den Kunden rücken und weitere Dienstleistungen für diesen übernehmen. Daher sehen viele Experten in diesem Modell die Zukunft von Unternehmenssoftware. Das macht das Modell letztlich auch für den Kunden so attraktiv, da hier die Weiterentwicklung besonders vorangetrieben wird.

Fazit: SaaS-Modell gehört die Zukunft

Software-as-a-Service ist wohl das Modell der Zukunft. Besonders attraktiv für Kunden wie auch für Hersteller von ERP-Systemen, wird der Marktanteil künftig weiterwachsen. Gerade das Wegfallen hoher Anfangsinvestitionen macht dieses Modell besonders für KMU so attraktiv. Doch auch große Konzerne verlagern Teile ihrer IT in die Cloud, obgleich der attraktiven Konditionen.

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