So gehts: Weiterbildungsmaßnahmen ganz einfach finanzieren

Viele Menschen sehnen sich nach einer Veränderung im Job und erhoffen sich durch die Teilnahme an Weiterbildungen neue Karrierechancen oder ein höheres Gehalt. Dabei werden die meisten Fortbildungen heutzutage von privaten Akademien und Instituten angeboten, die in der Regel recht teuer sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie sich eine Weiterbildung dennoch finanzieren lässt.

Betriebliche Förderung

Die meisten Unternehmen sind sehr an der Weiterentwicklung ihrer Mitarbeiter interessiert und beteiligen sich gerne an den Kosten für Fortbildungen oder übernehmen sie sogar ganz. Angestellte sollten dies in Ruhe mit ihrem Vorgesetzten besprechen und plausibel erklären, welchen Nutzen die Firma aus der Weiterbildung ziehen kann. Ein gesteigertes Know-how und motivierte Mitarbeiter sind schließlich Erfolgsfaktoren für jedes Unternehmen. Arbeitnehmer sollten sich jedoch bewusst sein, dass sie durch die Unterstützung seitens des Arbeitgebers häufig auch Verpflichtungen eingehen müssen: Der Betrieb erwartet, dass die notwendigen Prüfungen bestanden werden und manchmal wird von den Mitarbeitern auch verlangt, dass sie zum Beispiel für mindestens zwei weitere Jahre in der Firma bleiben. Diese Konditionen sollten im Vorfeld unbedingt geklärt werden.

Private Finanzierung

Nicht immer sind Unternehmen in der Lage oder dazu bereit, ihre Mitarbeiter bei Weiterbildungsmaßnahmen zu unterstützen. Einige Angestellte möchten ihre Fortbildung aus oben genannten Gründen auch unabhängig vom Arbeitgeber durchführen und müssen deshalb selbst für die Finanzierung aufkommen. In diesem Fall ist es sinnvoll, einen Ratenkredit aufzunehmen. Es gibt diverse Finanzportale, wie zum Beispiel smava.de, die spezielle Weiterbildungskredite anbieten. Bevor man einen Kredit abschließt, sollte man sich im Klaren darüber sein, welche Laufzeit am geeignetsten ist und welche zusätzlichen Kosten, wie zum Beispiel für Lernmaterial, anfallen können. Wenn die Rahmenbedingungen geklärt sind, ist es wesentlich einfacher, einen Kredit zu günstigen Konditionen zu finden.

Staatliche Unterstützung

In gewissen Fällen besteht auch die Möglichkeit, staatliche Förderung in Anspruch zu nehmen. Antragsteller, die über 25 Jahre alt sind, mindestens 15 Stunden pro Woche arbeiten und über weniger als 20.000 Euro zu versteuerndes Einkommen verfügen, können die Bildungsprämie nutzen. Die Förderung kann alle zwei Jahre beantragt werden und übernimmt 50 % der Fortbildungskosten, maximal aber 500 Euro. In 14 von 16 Bundesländern kann man außerdem Bildungsurlaub beantragen, der maximal fünf Tage pro Jahr beträgt. Weitere staatliche Zuschüsse können in Form von Stipendien erworben werden. Auf diese hat man keinen rechtlichen Anspruch, stattdessen muss man sich auf ein Stipendium bewerben. Die Erfolgschancen sind dadurch zwar etwas geringer, trotzdem kann sich eine Bewerbung durchaus lohnen.

BAföG

Eine besondere Form der staatlichen Unterstützung stellt das BAföG dar. Dabei handelt es sich um ein zinsloses Darlehen, das zum Teil nicht einmal zurückgezahlt werden muss. Den meisten ist BAföG als finanzielle Unterstützung für Studenten bekannt, jedoch können unter bestimmten Voraussetzungen auch Schüler von allgemeinbildenden Schulen, Fachoberschulen, Berufsfachschulen oder Abendschulen eine Förderung erhalten. Lediglich duale Ausbildungen sind von der Beihilfe ausgeschlossen. Das Bundesministeriums für Bildung und Forschung bietet außerdem finanzielle Unterstützung in Form des sogenanntes „Aufstiegs-BAföGs“. Dieses kann unter anderem für Weiterbildungen zum Fachwirt, Meister oder Techniker beantragt werden, die mindestens 400 Unterrichtsstunden umfassen. Das Darlehen wird von der KfW ausgezahlt und zu sehr günstigen Konditionen angeboten.

Weiterbildung für Arbeitslose

Die Bundesagentur für Arbeit unterstützt die Weiterbildung Arbeitsloser mithilfe des Bildungsgutscheins. Da sich durch die Teilnahme die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen, fördert der Staat die Bemühungen arbeitsloser Menschen und jener, denen die Arbeitslosigkeit droht. Voraussetzung für den Bildungsgutschein ist, dass eine Eingliederung in den Arbeitsmarkt ohne die Weiterbildung nicht oder nur schwer möglich ist. Über die Bewilligung des Zuschusses wird immer im Einzelfall entschieden. Der Gutschein kann ausschließlich für die im Vorfeld vereinbarten Maßnahmen und nur innerhalb der Gültigkeitsfrist eingelöst werden. Ältere Arbeitnehmer und Geringqualifizierte können durch das Programm „WeGebAU“ gefördert werden, das das Nachholen von Berufsabschlüssen finanziert. Zusätzlich können Kurskosten von Beschäftigten kleiner und mittlerer Unternehmen übernommen werden, die an beruflichen Qualifizierungen teilnehmen. Außerdem können auch die Arbeitgeber Zuschüsse erhalten, zum Beispiel zu den Sozialversicherungsbeiträgen.